Berlin, 15. November 2022
21. Public-Affairs-Umfrage von MSL zeigt Grüne als Krisen-Bewältigerin
Das Jahr 2022 war geprägt von großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, die auch direkten Einfluss auf die Arbeit von Public-Affairs-Verantwortlichen hatten. Deshalb gibt die diesjährige Umfrage von MSL nicht nur einen Einblick in die Arbeitsweise der Public-Affairs-Verantwortlichen und bewertet die laufende Legislaturperiode, sondern geht auch auf die von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufene „Zeitenwende“ und ihre Auswirkungen auf die Public-Affairs-Arbeit ein.
Habeck und Baerbock überzeugen in der Krise am stärksten
Während die Befragten die Arbeit von Kanzler Scholz in Hinblick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eher schlecht bewerten (63,6 Prozent), erhalten zwei andere Mitglieder der Bundesregierung ein sehr gutes Zeugnis: Robert Habeck (95,5 Prozent gut oder sehr gut) und Annalena Baerbock (90,9 Prozent gut oder sehr gut). Den Spitzenplatz unter den Parteien belegen ebenfalls die Grünen, mehr als drei Viertel der Stimmen bewerten die Arbeit der Grünen in Hinblick auf den Konflikt als gut oder sehr gut. Trotz des Krieges in der Ukraine sehen die Befragten eher keine Veränderung in der Kommunikation mit politischen Stakeholdern (68,2 Prozent), nur ein Viertel depriorisierte in der Folge die themenbezogene Stakeholder-Ansprache.
Covid-19 verändert Public-Affairs-Arbeit nachhaltig
Während überwiegend digitale Public-Affairs-Veranstaltungen und -Formate das Jahr 2021 prägten, kamen in diesem Jahr auch persönliche Treffen wieder vermehrt zustande. Etwa 84 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage jedoch an, dass einige Tools und Gewohnheiten aus der Corona-Zeit auch weiterhin beibehalten wurden. In der Umfrage 2021 erwarteten diese Entwicklung noch 92 Prozent der Teilnehmer*innen. Wichtigstes Instrument der Public-Affairs-Verantwortlichen ist nach wie vor das persönliche Treffen mit relevanten politischen Entscheidungsträger*innen (100 Prozent).
Mehr als 10 Prozent nicht im Lobbyregister
Knapp ein halbes Jahr nach Einführung des Lobbyregistergesetzes (LRG) in Deutschland, erfragte MSL auch die Haltung zum neuen Lobbyregistergesetz. Während knapp 90 Prozent der Befragten bereits im Lobbyregister registriert sind, haben über 10 Prozent diesen Schritt noch nicht vollzogen. Dabei wird das LRG in seiner aktuellen Form insgesamt als fair bewertet, knapp 82 Prozent empfinden es als nicht zu streng und wünschen sich dementsprechend auch keine Abschwächung. Doch auch wenn das Lobbyregister bei neun von zehn Befragten keine Auswirkung auf die alltägliche Arbeit hat, wertet der Großteil das Gesetz als zu bürokratisch, mit dem Wunsch einer entsprechenden Überarbeitung.
Über die Public-Affairs-Umfrage
Mit der Public-Affairs-Umfrage wirft MSL jedes Jahr einen Blick auf die aktuelle Politik und verfolgt Trends der politischen Kommunikation. Seit 2002 werden Public-Affairs-Verantwortliche aus Unternehmen und Verbänden zu Ihrer Sicht auf die Arbeit von Regierung und Parlament befragt. Der Befragungszeitraum erstreckte sich in diesem Jahr über Juli und August.
Über MSL
MSL berät deutsche und internationale Unternehmen und Institutionen in Public-Relations- und Reputationsfragen. Das Unternehmen gehört zur MSLGROUP, die mit rund 2.500+ Mitarbeiter*innen an über 100 Standorten in 40 Ländern zu den weltweit größten PR-Networks zählt. Für MSL arbeiten mehr als 100 Berater*innen in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und München. Dr. Wigan Salazar und Kirsten Leinert verteten gemeinsam das operative Management, das darüber hinaus aus Beatrice Seibel, Birgit Söllner und Sebastian Nikoloff besteht.